„Vorbeugen ist besser als Heilen“
heißt es allenthalben. Dennoch ist unser Gesundheitswesen noch immer eher kurativ ausgerichtet, und präventivmedizinische Angebote werden eher noch abgebaut wie z. B. das gesamte Kurwesen, das im Vergleich zu früheren Zeiten nur noch ein Schattendasein fristet mit desaströsen Folgen nicht nur für die Patienten, sondern auch für die Kurorte und die Leistungsanbieter.
Die verbliebenen präventivmedizinischen Angebote der gesetzlichen Krankenversicherung GKV sind genau in ihrem Leistungsumfang definiert; dieser darf nicht ohne Vorliegen medizinischer Notwendigkeit ausgebaut bzw. erweitert werden. Dennoch sind Erweiterungen durchaus sinnvoll, wenn man bedenkt, dass etwa der check-up 35 lediglich die Bestimmung zweier Blutwerte umfasst.
Die Vorsorgeangebote der gesetzlichen Krankenversicherung umfassen...
bei der Frau ab dem 20. Lebensjahr:
Früherkennung Gebärmutterhalskrebs und Krebserkrankungen des Genitales
einmalig im Alter von 20 bis 22 Jahren: Beratung zur Früherkennung von
Gebärmutterhalskrebs
jährlich: Anamnese (Erhebung der medizinischen Vorgeschichte der Patientin)
Untersuchung der Geschlechtsorgane
Gewebeabstrich vom Muttermund und aus dem Gebärmutterhalskanal;
im Anschluss mikroskopische Untersuchung der Zellen
Beratung zum Untersuchungsergebnis
Zusätzlich ab dem 30. Lebensjahr:
Früherkennung Brustkrebs
jährlich: Abtasten der Brust und der örtlichen axillären Lymphknoten
Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust
Ab dem 35. Lebensjahr alle drei Jahre (davor ab dem 18. Lebensjahr einmal im gesamten Zeitraum bis zum 35. Lebensfahr)
„check-up (35)“
Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und
Nierenerkrankungen:
Anamnese
körperliche Untersuchung
ausschließlich Kontrolle des Cholesterins und des Blutzuckers und keiner anderen Blutwerte
Kontrolle des Urins
Beratung zum Untersuchungsergebnis
Ab 35. Lebensjahr alle zwei Jahre:
Früherkennung Hautkrebs (Hautkrebsscreening):
Anamnese
Untersuchung der gesamten Haut
Beratung zum Untersuchungsergebnis
Ab 45. Lebensjahr jährlich:
Früherkennung Krebserkrankungen der Prostata und des äußeren Genitale
Anamnese, Inspektion und Abtasten der äußeren Geschlechtsorgane
rektale Austastung und Untersuchung der Prostata
Untersuchung örtlicher Lymphknoten
Beratung zum Untersuchungsergebnis
Ab 50. Lebensjahr
Früherkennung Darmkrebs
Beratung über Ziel und Zweck des Darmkrebs-Früherkennungsprogramms
jährlich: Test auf nicht sichtbares (okkultes) Blut im Stuhl
Früherkennung Brustkrebs – Mammographie-Screening (Einladung per Post)
alle zwei Jahre bis zum Ende des 70. Lebensjahres
Anamnese
Mammographie-Screening der Brust
3 Information über das Untersuchungsergebnis
Ab 55. Lebensjahr:
Früherkennung Darmkrebs
zweite Beratung über Ziel und Zweck des Darmkrebs-Früherkennungsprogramms
Patientenaufklärung zur Koloskopie
Darmspiegelung (Koloskopie)
nach zehn Jahren: zweite Darmspiegelung
oder alle zwei Jahre: Test auf nicht sichtbares (okkultes) Blut im Stuhl
Anmerkung:
Die o. g. frauenärztlichen Vorsorgeuntersuchungen sind entgegen den gut gemeinten Gepflogenheiten meines Vorgängers Dr. Tappert selbstredend den GynäkologInnen vorbehalten.
Ansonsten kann man es, wenn man die o. g. Präventivprogramme wahrnimmt und sich Mäßigung in puncto Alkohol und Rauchen auferlegt, weit bringen, wie Großmutter Krüger, auf obigem Bild 94 Jahre alt.